Gesundes Raumklima durch richtiges Lüften

Frische Luft für Ihre Gesundheit

Die eigenen vier Wände sind ein Ort zum Wohlfühlen, Entspannen und Auftanken neuer Kräfte. Damit Sie Zuhause aufatmen können, ist eine angenehme Atmosphäre mit frischer Raumluft besonders wichtig. Sie ist ein zentraler Bestandteil eines gesunden Wohnklimas, das durch richtiges Heizen und Lüften verbessert wird und sich positiv auf das eigene Wohlbefinden auswirkt.

Entscheidende Kriterien für ein angenehmes Raumklima sind:

  • Raumtemperatur
  • Luftfeuchtigkeit
  • Luftqualität
  • Tageslicht

Für behagliches Wohnen empfiehlt es sich, täglich mehrfach zu lüften, damit viel frische, sauerstoffhaltige Luft ins Innere eines Gebäudes gelangt. Ein durchschnittlicher Erwachsener atmet an jedem einzelnen Tag ca. 15.000 Liter Luft ein und wieder aus, weshalb ein regelmäßiger Luftaustausch wichtig ist. Das Risiko von zu hoher Luftfeuchtigkeit, die ursächlich für Schimmelbildung ist, wird automatisch reduziert.

Nachfolgend geben wir Ihnen hilfreiche Tipps für richtiges Lüften und einen optimalen Luftaustausch:

Richtig lüften - gewusst wie!
  • Je nach Nutzung haben Wohnräume eine unterschiedlich hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Die Räume mit höchster Luftfeuchtigkeit sind:
    Bad
    Schlafzimmer
    Küche
  • Lüften Sie diese Räume unmittelbar nach ihrer Nutzung, um Luftfeuchtigkeit abzutransportieren und Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Das Schlafzimmer sollte nach dem Aufstehen und vor dem Schlafen gelüftet werden.
  • Sonstige Wohnräume sollten ebenfalls mehrmals am Tag gelüftet werden.
  • Empfehlenswert ist effektives Stoß- oder Querlüften von 10-15 Minuten.
  • Die Innentüren sollten beim Lüften geschlossen bleiben.

Altbauten haben weniger dichte Gebäudehüllen als Neubauten. Über kleine Undichtigkeiten im Haus findet automatisch Luftaustausch statt. Für sie gilt:

  • Die Kombination aus Heizen und Lüften ist besonders effektiv.
  • Ein Auskühlen der Räume sollte vermieden werden.
  • Es empfiehlt sich, zwei- bis dreimal am Tag für 5 bis 10 Minuten stoßzulüften
  • Das Lüftungsverhalten sollte nach Modernisierungsmaßnahmen angepasst werden.


Neubauten haben eine dichte Gebäudehülle und hochgedämmte Fenster und Türen. Hier herrscht häufig eine hohe Luftfeuchtigkeit, weshalb Sie Folgendes beachten sollten:

  • Es ist ratsam, mehrmals am Tag für 5 bis 10 Minuten querzulüften.
  • Durch effektives Heizen kann Luftfeuchtigkeit bestmöglich abtransportiert werden.
  • Auch wenig genutzte Räume sollten geheizt werden.
  • Überprüfen Sie Ihr Lüftungsverhalten regelmäßig.

Trotz einer Pollenallergie ist Lüften notwendig.

  • Empfehlenswert ist kurzes Stoßlüften.
  • Duerhaftes Lüften sollte vermieden werden, da durch ständig gekippte Fenster eine große Pollenbelastung herrscht.
  • Berücksichtigen Sie die Pollenkonzentration in der Luft je nach Wohnregion und Tageszeit und passen Sie Ihr Lüftungsverhalten daran an.

Eine optimale Kombination aus Lüften und Heizen sorgt für ein angenehmes Raumklima:

  • Drehen Sie die Heizung beim Lüften herunter.
  • Vermeiden Sie zu langes Lüften, damit die Räume nicht auskühlen und keine Heizenergie verschwendet wird.
  • Durch effektives Heizen wird Schimmel vorgebeugt, da erwärmte Raumluft Feuchtigkeit abtransportiert.
  • Schalten Sie die Heizung bei längerer Abwesenheit nicht komplett ab, um ein Auskühlen des Mauerwerks zu verhindern.
  • Heizkörper und kalte Wände sollten nicht blockiert werden, damit sich die Heizungsluft optimal verteilen kann.
  • Heizen Sie auchwenig genutzte Räume während der Heizperiode.
  • Nutzen Sie mehrere Heizkörper.
  • Vermeiden Sie möglichst Temperaturunterschiede von mehr als 5 Grad im Hausinneren.

--> Eine effektive Kombination aus Lüften und Heizen sorgt für hohe Luftqualität, Energieeinsparungen und Umweltschutz. Bitte beachten Sie, dass unzureichendes Lüften keine Heizkosten spart. Im Gegenteil: Durch falsches Auf- und Abdrehen der Heizung wird Energie verschwendet.

 

Die ideale Raumtemperatur ist eine individuelle Einschätzung eines jeden Hausbewohners. Dennoch lässt sich ein gesundes und angenehmes Wohnklima herstellen:

  • Eine wirkungsvolle Kombination aus Lüften und Heizen beugt Schimmelbildung vor.
  • Durch Lüften und Heizen wird eine mögliche Kondensation vermieden.
  • Richtwerte für angenehme Raumtemperaturen:
    Wohn- und Kinderzimmer 20 bis 24 Grad
    Schlafzimmer ca. 17 Grad
    Küche ca. 18 bis 20 Grad

Generell gilt, dass Lüften bei jeder Wetterlage und zu jeder Jahreszeit notwendig ist.

Im Sommer ist die Luft grundsätzlich feuchter, weshalb Folgendes zu beachten ist:

  • Aufgrund feuchter Sommerluft ist längerer Luftaustausch nötig.
  • Im Sommer sollte länger als im Winter gelüftet werden.
  • Tagsüber sollten Türen und Fenster geschlossen werden.
  • Es empfiehlt sich die Verwendung eines Sonnenschutzes.
  • Lüften Sie nur morgens, abends und ggf. nachts, damit nur kühle Luft ins Haus strömt.
  • Lüften Sie für einen effektiven Luftaustausch kurz und kräftig.

 

Im Winter ist die Luft trocken, kühl und sauerstoffreich und ideal für einen wirkungsvollen Luftaustausch.

  • Lüften Sie daher auch bei kalten Temperaturen.
  • Vermeiden Sie zu langes Lüften, damit die Räume nicht auskühlen und keine Heizenergie verschwendet wird.
  • Halten Sie die Fenster nachts geschlossen.
  • Richtwerte für Dauer von Lüftungsvorgängen:
    Januar, Februar, Dezember: 
    05 Minuten
    März, November:
    10 Minuten
    April, September:
    15 Minuten
    Mai, Oktober:
    20 Minuten
    Juni, Juli, August:
    25 Minuten

Auch die Art und Häufigkeit des Lüftens wirken sich positiv auf das Raumklima aus:

  • Eine maximale Luftzirkulation und ein effektiver Luftaustausch werden durch Stoß- und Querlüften erreicht.
  • Vermeiden Sie Dauerlüften, damit die Räume nicht auskühlen.
  • Ständig gekippte Fenster begünstigen den Verlust von Heizenergie.
  • Lüften Sie täglich drei bis vier Mal kurz und stark für fünf bis zehn Minuten.
  • Schließen Sie Ihre Fenster nachts.

 

Wohlfühlfaktor Luftqualität

Bei einer gleichmäßigen Raumtemperatur von 20 – 24° C fühlen wir uns in Wohn- und Aufenthaltsräumen am wohlsten. Eine zu hohe Temperaturdifferenz zwischen der Wandoberfläche und der Raumluft sorgt dafür, dass es im Raum zu Zirkulationseffekten kommt: Es entsteht kühle Zugluft, die sich negativ auf das Behaglichkeitsempfinden auswirkt. Um solche Effekte zu vermeiden, müssen die Temperaturunterschiede minimiert werden, was mithilfe neuer Fenster und Türen gelingt. In Kombination mit etwaiger Wärmedämmverbundsysteme für die Fassade werden Temperaturschwankungen möglichst gering gehalten. Die gedämmten Außenwände bleiben dadurch länger oberflächenwarm, wodurch gleichzeitig Energiekosten gespart werden können.

Neben der optimalen Raumtemperatur spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle. Werte zwischen 40 und 60 % Luftfeuchtigkeit gelten als gesund und angenehm. Ein Haushalt mit 4 Personen produziert pro Tag ca. 10 l Feuchtigkeit, die in Form von Wasserdampf beim Kochen, Duschen, Wäschetrocknen und bei der Atmung entstehen.
Sobald die Raumluft keine zusätzliche Feuchtigkleit mehr aufnehmen kann, bilden sich am Fensterrahmen und an anderen kritischen Wärmebrücken Kondenswasser. Auf Dauer findet Schimmel auf diesen Oberflächen optimale Wachstumsbedingungen. Auch wenn er nicht immer sichtbar ist, stellt Schimmel ein hohes gesundheitliches Risiko dar und kann im schlimmsten Fall zu Atemwegserkrankungen führen.


Auch andere Einflussfaktoren wie beispielsweise CO2, Zigarettenrauch, Duftstoffe und Gase wirken sich maßgeblich auf die Luftqualität aus. Regelmäßiges Lüften sorgt dafür, dass solche Gerüch nicht dauerhaft belasten und zu Problemen wie Kopfschmerzen oder Reizerscheinungen führen.

Um wohngesund zu bauen und zu leben, ist es zum einen wichtig, die aufgeführten Behaglichkeitsfaktoren zu berücksichtigen. Zusätzlich können optimal eingesetzte und geprüfte Produkte für alle Wohnbereiche schädliche Reize reduzieren und die Raumluft positiv beeinflussen. Achten Sie hierbei auf Zertifikate und Prüfsiegel.

Lüftungskonzepte - Frische Luft ist Pflicht

Für den Bau moderner Gebäude gelten zahlreiche Vorschriften, die unter anderem Anforderungen an die Energieeffizienz eines Hauses beinhalten. Bestimmte gesetzliche Vorgaben und Richtwerte für Heizung, Wasser, Lüftung und Kühlung sind dabei ebenso zu beachten wie Dämmwerte und Wärmeverluste eines Gebäudes. Aus der Umsetzung der energetischen Bestimmungen ergeben sich für Neubauten häufig luftdichte Gebäudehüllen, die durch übliches Lüften nicht genug frische Außenluft ins Innere des Hauses strömen lassen. Folgen des unzureichenden Luftaustauschs können ein schlechtes Raumklima, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und die Bildung von Schimmel sein.

Um sowohl in neuen als auch in modernisierten Gebäuden zu gewährleisten, dass ein ausreichender Luftaustausch stattfindet, müssen gesetzlich vorgeschriebene Lüftungskonzepte durch Fachfirmen erstellt und die notwendigen Maßnahmen baulich umgesetzt werden. Ein Lüftungskonzept regelt Anforderungen an eine Mindestzufuhr von Frischluft für ein ­hygienisches und gesundes Wohnklima. Außerdem sollen so Feuchteschäden an der Gebäudesubstanz vermieden werden. Für die Erstellung des Lüftungskonzeptes werden eine durch den Bewohner aktive Fenster­lüftung sowie eine nutzerunabhängige Lüftung, die auch bei dessen Abwesenheit für einen ausreichenden Luftaustausch sorgt, berücksichtigt. Bei einer luftdichten Gebäudehülle ist ein nutzerunabhängiger und zeitgleich ausreichender Luftaustausch oftmals nur mithilfe automatischer Lüftungstechnik realisierbar.

Generell ist zu beachten, dass die Erstellung eines Lüftungskonzeptes in die Verantwortung der Bauherren fällt, sodass sie die Beauftragung vornehmen müssen. Die Anforderungen gelten für jedes neu zu bauende Haus. In Mehrfamilienhäusern muss der ausreichende Luftaustausch für jede einzelne Wohneinheit konzipiert werden. Sofern bei Modernisierungsarbeiten mehr als ein Drittel der vorhandenen Fenster ausgetauscht werden, ist ebenfalls ein Lüftungskonzept erforderlich. 

 

Lüftungstechnik

Durch heutzutage besonders dichte Gebäude gelingt es, Temperaturen in einem Gebäude bestmöglich zu regulieren. Dementsprechend dringt Kälte nichts ins Innere des Hauses und Wärme bleibt erhalten, was zusätzlich durch moderne Fenster unterstützt wird. Eine dichte Gebäudehülle bedeutet allerdings auch, dass kein automatischer Austausch von Raum- und Frischuft von draußen erfolgt - die verbrauchte Luft bleibt in den Wohnräumen. Um den daraus entstehenden hohen Lüftungsbedarf sicherzustellen, wird zusätzliche Lüftungstechnik eingebaut. Bei Neubauten wird der Einbau von Lüftungstechnik meist bereits bei der Planung des Hauses bedacht. Doch auch bei Bestandsgebäuden und Sanierungen lassen sich nahezu alle Lüfter nachrüsten, sodass Bewohner nicht auf frische Luft und ein gesundes Raumklima verzichten müssen.

Es gibt verschiedene Systeme, die den notwendigen Luftaustausch zuverlässig übernehmen.

  • mechanische Lüftungssysteme
  • automatische Lüftungssysteme
  • Zuluftelemente

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Unsere Aldra-Fachhändler beraten Sie gerne ausführlich zu den unterschiedlichen Möglichkeiten und finden die für Sie geeignete Lösung - ganz nach Ihren persönlichen Anforderungen.
 

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